Ist Ihnen beim Betrachten einer Glasscheibe schon einmal ein Grünstich aufgefallen? Oder haben Sie vielleicht über den Ursprung des grünen Farbtons am Glasrand nachgedacht? In diesem Beitrag gehen wir auf die Unterschiede zwischen normalem Klarglas und Glas mit niedrigem Eisengehalt ein und beziehen uns auch auf das Antireflexglas.

Standard-Klarglas
Standardmäßiges klares Klarglas erreicht keine vollständige Transparenz. Möglicherweise bemerken Sie einen dezenten grünlichen Farbton im Glas oder an den Rändern. Dieser Farbton wird bei schräger Betrachtung deutlicher und intensiviert sich mit zunehmender Glasdicke.
Der grünliche Farbton entsteht durch das inhärente Vorhandensein von Eisenoxid, das aus Elementen wie Sand oder aus dem Ofen oder Behälter stammt, in dem das Glas geschmolzen wurde.

Eisenarmes Glas
Auf der anderen Seite bietet eisenarmes Glas absolute Klarheit. Dies wird durch die Minimierung des Eisengehalts in der geschmolzenen Glasformel erreicht und sorgt so für makellose und ungehinderte Sicht. Abgesehen von der ungehinderten Durchsicht ist der Grünstich an den Rändern von eisenarmem Glas deutlich weniger ausgeprägt als bei normalem Klarglas.
Mit einer Durchlässigkeit für sichtbares Licht (VLT) von 91 Prozent in einem Standardglas mit einer Dicke von einem Viertel Zoll übertrifft Glas mit niedrigem Eisengehalt das Standard-Klarglas mit einem VLT von 85 Prozent und ist damit die eindeutige Wahl für Klarheit.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dieser direkte Vergleich verdeutlicht perfekt den Unterschied zwischen normalem Klarglas und eisenarmem Glas.

Standard-Klarglas vs. eisenarmes Glas
Im Wesentlichen lassen sich die Hauptunterschiede zwischen Standard-Klarglas und eisenarmem Glas in drei Hauptaspekten zusammenfassen:
Eisengehalt
In Standard-KlarglasDer Eisenoxidgehalt liegt bei etwa 0,1 %, wobei es sich bei diesem Oxid um eines der drei primären Eisenoxide handelt.
In eisenarmes GlasHerstellern ist es gelungen, den Eisenoxidgehalt auf lediglich 0,01 % zu senken.
Farbton
Standardmäßiges KlarglasAufgrund des höheren Eisengehalts weist es einen grünen Farbton auf. Die mit herkömmlichem Klarglas verbundenen Grüntöne können eine ästhetische Herausforderung darstellen, insbesondere wenn die Kanten dickerer Glasstücke fast schwarz erscheinen, was sowohl zu visuellen Unannehmlichkeiten als auch zu Farbproblemen führt. Dies kann insbesondere beim Lackieren zu Farbkonfliktproblemen führen.
Eisenarmes Glas weist fast keinen Farbton auf und bietet Privatpersonen und Unternehmen die Möglichkeit, die Glasfarbe genau anzupassen und gleichzeitig den ästhetischen Reiz beizubehalten. Obwohl Glas mit niedrigem Eisengehalt einen subtilen Hauch von Farbe behalten kann, wurde beobachtet, dass kleinere Stücke typischerweise deutlich weniger Farbton aufweisen als größere.
Lichtdurchlässigkeit
Die Lichttransparenz kann allein durch die Modifizierung des Eisengehalts im Glas um bis zu 6 % verbessert werden. Eisenarmes Glas bietet beispiellose Helligkeit und Klarheit und übertrifft herkömmliches Klarglas in der Durchlässigkeit für sichtbares Licht.
Da die Reflexion an der Grenzfläche zwischen Glas und Luft 4 % beträgt, beträgt die theoretische Durchlässigkeit der ursprünglichen Glasscheibe ohne Antireflexionsbehandlung etwa 92 %;
In der Realität liegt die Durchlässigkeit von ultraweißem Glas im Allgemeinen bei etwa 91 %; die Durchlässigkeit von gewöhnlichem Glas liegt im Allgemeinen bei etwa 88 %; Detailvergleich siehe unten:
| Dicke (mm) | Standard-Klarglas | Eisenarmes Glas |
| 3 mm | 89 % | 92 % |
| 4mm | 88 % | 91,6 % |
| 5mm | 87 % | 91,5 % |
| 6mm | 85 % | 91,4 % |
| 8mm | 83 % | 91 % |
| 10mm | 82 % | 91 % |
| 12mm | 79 % | 91 % |
| 15mm | 77 % | 90 % |
| 19mm | 73 % | 90 % |
Aus der obigen Analyse wissen wir, dass aufgrund einer Reflexion von 4 % an der Glas-Luft-Grenzfläche die erwartete Durchlässigkeit der unbehandelten Originalglasscheibe etwa 92 % beträgt. Was sollen wir also tun, wenn wir die Durchlässigkeit noch erhöhen wollen? Dann müssen wir über Antireflexglas sprechen.
Antireflektierendes Glas
Antireflexglas wurde ein- oder zweiseitig optisch beschichtet, um Reflexionen zu eliminieren und die Lichtdurchlässigkeit zu erhöhen. Antireflexionsglas reduziert die Oberflächenblendung und erhöht die Transmission und Helligkeit des Substrats und bietet so eine bessere Kontrastdefinition über einen bestimmten Wellenlängenbereich.

Standard-Breitband-AR-Glas reduziert Oberflächenreflexion ab 4 % auf weniger als 0,5 %

Video des Trübungs- und Transmissionstests für verschiedene Materialien
AR-Glasanwendungen
Antireflexionsglas wird häufig in verschiedenen Bereichen eingesetzt, beispielsweise in Museen, Bildschirmen, luxuriösen Schaufenstervitrinen, Lampen, Vorhangfassaden und Innentrennwänden, Fotorahmen, Photovoltaikmodulen und Gewächshäusern.










